Herzliche Einladung zum Faschingskonzert der Wiener Orgelkonzerte. Traditionell wird dies in der Hochschulkirche St. Ursula in der Johannesgasse begangen. Teammitglieder und langjährige Freunde des WOK präsentieren Vergnügliches, Heiteres und Effektvolles. In bewährter Weise wird Univ.Prof. Peter Planyavsky die Moderation übernehmen.
Donnerstag, 28. Feburar 2019, 19:00 Uhr
St. Ursula, Johannesgasse 8, 1010 Wien
Nicht zu kurz kommen soll in meinem musikalischen Beitrag der Jahresregent 2019, Leopold Mozart. Er hat den „Inwohnern von Salzburg“ für das Hornwerk auf der Salzburger Festung einige Variationen zum Monat März gewidmet.
Nicht so freundlich gesonnen war ein anderer Kunstschaffender, dessen 30. Todestag heuer gedacht wird. Thomas Bernhard hat in vielen seiner Werke den Einwohnern verschiedener Städte deutlich die Leviten gelesen. Ein ganzer Band mit „Städtebeschimpfungen“ wurde erst kürzlich veröffentlicht.
Hier findet sich auch die Brücke zwischen Leopold Mozart und Thomas Bernhard. Ersterer stammte bekanntermaßen aus Augsburg. Letzterer hat diese Stadt in seinem Stück „Die Macht der Gewohnheit“ mit einer Reihe von Schimpftiraden bedacht: „Gibt es denn in Augsburg überhaupt einen Arzt, einen Rheumaspezialisten, in diesem muffigen, verabscheuungswürdigen Nest, in dieser Lechkloake?“.
Der Protest der Augsburger gegen die Uraufführung bei den Salzburger Festspielen 1974 ließ nicht lange auf sich warten. Vom Oberbürgermeister bis zum Vorsitzenden der Mozartgemeinde Augsburg mussten alle Vertreter von Rang und Namen ausrücken, um den Ruhm der Stadt wieder herzustellen. Ein offener Brief (Quelle: Suhrkamp, Städtebeschimpfungen) eines Augsburger Bürgers sei auszugsweise angeführt:
… Wir stellen die Frage, wie kamen Sie auf Augsburg? Eine österreichische Stadt zu nehmen, wie Linz, Klagenfurt, Graz zum Beispiel, hätte Sie Ihren Ruf gekostet, so gingen Sie über die Grenze. Sie griffen sich eine bundesdeutsche Stadt heraus, von der Sie die geringste Gegenwehr erwarteten …
Groß ist Augsburgs Kunstgeschichte … Dass Mozart einer Augsburger Familie entstammte, Bert Brecht Sohn eines Augsburger Industriellen war, ist Ihnen bekannt.
… Sie stoßen sich auch an den Essensgewohnheiten unserer Bürger. Rettich widerstrebt Ihrem Geruchssinn. Er gehört nun mal zur urbayrischen Brotzeit, und Sie müßten ihn einmal zusammen mit bayrischem Käse und unserem Bier kosten!
In diesem Sinn: An Guadn!
Anton Holzapfel, geboren in Schärding am Inn, bis 1779 bayrisch …