Sonntag Nachmittag. Ein Gewitter über Wien. Ich sitze am Schreibtisch und erstelle ein Programm für ein »Kinderkonzert«, eine Orgelpräsentation am kommenden Freitag Abend, 19. Juni, in der Pfarrkirche Ramsau bei Hainburg (NÖ). Pfarrer Dr. Slavomir Dluga hat dies initiiert und versucht so, Kinder und Jugendliche für das Instrument Orgel zu begeistern.
Im Radio läuft gerade die Ö1 Kinderuni. Das Thema der nächsten Sendung: »Haben Schlangen Beine?« Auf viele einfache Fragen von Kindern haben wir Erwachsene oft nur komplizierte Antworten. Wie erkläre ich denn wirklich am einfachsten, was den Klang einer Orgel ausmacht, die vielen Varianten und Bauweisen, Manuale, Pedale und Pfeifen?
Wie kann man auf der Orgel Tierklänge imitieren? Oder das Grollen des Donners? Oder den Regen?
»Die von einem Donnerwetter unterbrochene Hirtenwonne« von Justinus Heinrich Knecht muss also genauso auf dem Programm stehen wie das »Capriccio sopra il Cucu« von Kerll oder das »Largo« aus Vivaldis »Die vier Jahreszeiten«.
Was darf nicht fehlen zum Abschluss: das wohl berühmteste Orgelstück der Musikgeschichte überhaupt, Johann Sebastian Bachs »Toccata«.